Ehemalige des LG – Teil 1

29. Mai 2018

Die Schule ist vorbei, das Leben fängt an – nicht schlecht, oder? Ja, es macht sogar sehr viel Spaß an eine Universität oder Hochschule zu gehen, dort neue Leute kennenzulernen und sich in interessanten Themen wiederzufinden, die sich jeder selbst wählen kann. Das dachte ich zumindest, aber ist es nicht im Grunde das Gleiche wie die Schule? Lernen, Referate vorbereiten, Hausarbeiten schreiben und Prüfungen bestehen. Kommt einem bekannt vor. Richtig, das haben wir alle auch schon in der Schule durchgemacht.

Viele Abiturienten wollten nach der Schule erst die Welt bereisen und sich ausprobieren, doch finden die meisten wieder zurück zum Lernen. In unseren Köpfen ist noch genug Platz, um sich weiter zu bilden und Wissen anzueignen. Doch wie sieht das aus? Wir lernen nun Methoden und Theorien statt Analysen zu schreiben. Aber an praktischer Erfahrung mangelt es. Ich bin Alina (Abi-Jahrgang 2016) und musste mir in meinem Studium „Nachhaltige Entwicklung“ in vielerlei Vorlesungen anhören, dass der Klimawandel nicht nur die Temperaturen ansteigen lässt, sondern auch zu trockenen Gebieten und Naturkatastrophen führt. Außerdem hatten wir Themen wie die Dimensionen der Nachhaltigkeit, den Brundtland-Bericht oder Suffizienzstrategien.

Natürlich waren darunter auch sehr interessante Aspekte und anregende Diskussionen, aber wirklich tätig wurde ich nicht. Aus diesem Grund suchte ich nach Möglichkeiten meinem Drang aus einer Mischung nach sozialem Engagement und effektivem Handeln auszuleben. An der Hochschule Bochum gab es viele Projekte, doch die weltweite studentische Organisation Enactus hatte mich schon am Anfang überzeugt. Die Studierenden an vielen verschiedenen Universitäten und Hochschulen können eigene Projekte entwerfen und kreativ werden, lernen aber gleichzeitig auch, wie ein Startup gegründet wird. Ich kann sogar Erfahrungen sammeln, die für meine spätere Berufswahl entscheidend sein könnten: Teamwork, operatives Management, Organisation und Führungsqualitäten. Das Projekt, an dem ich teilnehme, heißt Roofdrop. Es handelt sich hierbei um ein sich selbst bewässerndes Gewächshaus, welches den Menschen in Afrika helfen soll ganzjährig Nahrungsmittel anzupflanzen, die vitamin- und mineralstoffreich sind. Das löst viele Probleme der Menschen wie Hunger und Mangelernährung. Außerdem können die Bauern ihre Erträge erhöhen und sich gegen die Importgüter behaupten. Noch hat unser Team das Projekt in Afrika nicht umgesetzt, aber wir haben schon einen Kooperationspartner in Burkina Faso gefunden. Wir arbeiten aktiv an Roofdrop und werden es bald umsetzen.

Bild 1: Gewächshaus Prototyp – so sieht es bisher aus

Für unsere Arbeit an dem Projekt und unser soziales Engagement wurden wir belohnt, indem wir zu einem weltweit bekannten Umweltpreis eingeladen wurden. Die GreenTec Awards zeichnen innovative und nachhaltige Projekte aus sowie großartige Ideen und die Menschen, die sich dafür engagieren. Es ist schon eine große Ehre gewesen auf die Gala in München eingeladen geworden zu sein, aber dass unser Projekt auch noch in der Kategorie Wasser und Abwasser by Wilo gewonnen hat, war wirklich eine Überraschung. Unser junges Projekt hat sich gegen so viele andere behaupten können und wir haben den Preis, in Form einer Holzkugel, nach Bochum geholt. Es ist ein gutes Gefühl Anerkennung für die eigene Arbeit zu bekommen und zu sehen, wie viel positives Feedback unser Projekt bekommt. Wir hatten jede Menge Spaß, als wir bei den GreenTecs über den grünen, recycelten Teppich gelaufen und nervös auf unseren VIP-Plätzen im Saal der Gala herumgerutscht sind. Wir warteten die ganze Zeit auf unsere Kategorie und konnten es kaum glauben, als wir als Sieger auf die Bühne gebeten wurden. Somit reihten wir uns zwischen die anderen Gewinner wie Land Life Company, Fresh Energy und Dr. Auma Obama, die für ihr Engagement bei der Sauti Kuu Foundation ausgezeichnet wurde. Wir konnten bei den GreenTec Awards und der nachfolgenden Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft (IFAT), bei der wir erneut unser Projekt präsentierten, Kontakte zu Unternehmen und Experten knüpfen und uns von anderen Ideen inspirieren lassen. Ein bereicherndes Erlebnis, das einen wachsen lässt und welches ich in dieser Form vermutlich nicht durch mein theoretisches Studium erlebt hätte.

Bild 2: Gewinner in der Kategorie Wasser und Abwasser by Wilo (in der Mitte die Preisträgerinnen: Alina Dicke und Julia Batzdorf, außen die Laudatoren: Schauspielerin Julia Hartmann und der Vorstandsvertreter von Wilo)

Geschrieben von Alina Dicke (ABI 2016)

 

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