Ilja Trojanow zu Gast am Leibniz-Gymnasium

25. November 2018

Die Schülerinnen und Schüler der Leistungskurse Deutsch des Leibniz-Gymnasiums hingen an den Lippen von Ilija Trojanow

Als Sechsjähriger kam er einst selbst als Flüchtender nach Deutschland. In der neuen Heimat angekommen, merkte er ganz schnell, dass er gar nicht so willkommen ist und so war es ihm gar nicht so unrecht, dass die Familie der Arbeit wegen (sein Vater war Ingenieur) erst nach Kenia und später nach Nairobi, wo er an der deutschen Schule das Abitur absolvierte, weiterzog. Er studierte an der Universität in München und lebte anschließend in Mumbai, Paris, Südafrika und schließlich Wien. Trojanow ist das, was man heute wohl einen Weltbürger nennt. Auch in Wien ist er nur selten zuhause, denn er ist ein Reisender geblieben, der über einen so großen Erfahrungsschatz verfügt, dass er mit den jungen Erwachsenen (die Schülerinnen und Schüler der Leistungskurse Deutsch des Leibniz-Gymnasiums) beinahe spielerisch ins Gespräch kommt.

Garniert werden die Gespräche durch die kleinen Aphorismen, die Ilija Trojanow aus seinem Essay „Nach der Flucht“ vorliest. Hier werden Erinnerung und Gegenwart auf eindrucksvolle und nachhaltige Art und Weise miteinander verwoben, so dass die Schüler noch lange und intensiv über einzelne Satzbausteine Trojanows diskutieren. Dem Autor gelingt es, dass die Schülerinnen und Schüler über all die unterschiedlichen Themenfelder, die sonst in den Fächer Sozialwissenschaften/Politik, Erdkunde, Geschichte und Deutsch auf den Lehrplan stehen, so konkret und pointiert nachdenken, dass die Zeit wie im Flug vergeht.

Hierbei lässt er seine Texte sprechen, hält sich mit seiner eigenen Meinung zurück und gibt den Schülern somit den nötigen Schonraum, um über Themen wie Flucht, Exil, Nomadentum und Kosmopolitismus zu reden. Trojanows Auftritt hinterlässt bei den Schülern einen starken Eindruck, sodass auch im Anschluss an die Lesung von Trojanow noch in den beiden Deutsch-Leistungskursen der Q 1 angeregt über diesen eindrucksvollen Auftritt eines der bekanntesten und schlagkräftigsten Autoren unserer Zeit geredet wird.

Ein großer Dank gilt auf diese Weise auch der Veranstaltergemeinschaft der Interkulturellen Lesereihe Remscheid, die die Lesung von Ilija Trojanow am Leibniz-Gymnasium ermöglicht hat.

Geschrieben von Ingo Mess

 

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