Freiarbeitskonzept

Was bedeutet Freiarbeit am LG?

Seit dem Schuljahr 2006/07 arbeiten wir am LG mit dem Unterrichtsprinzip der Freiarbeit, die sich am Prinzip Maria Montessoris orientiert, jedoch an die gymnasialen Bedingungen angepasst wurde. Erfreulicherweise entschieden sich seitdem so viele Eltern sowie Schülerinnen und Schüler für das Freiarbeitskonzept unserer Schule, dass wir seitdem jedes Jahr mindestens zwei Freiarbeitsklassen einrichten konnten. Mittlerweile besteht daher ein tragfähiges Konzept für die Einbindung von Freiarbeitselementen in den gymnasialen Unterricht, das ständig angepasst und erweitert wird. Zahlreiche Kolleginnen und Kollegen erwarben das Montessori-Zertifikat, um unser Konzept im Sinne der Freiarbeit nach Maria Montessori weiterentwickeln zu können.

Nach dem Prinzip Maria Montessoris im Sinne von ‚Hilf mir, es selbst zu tun‘ ist es das Ziel der Freiarbeit (FA), Schülerinnen und Schüler zu selbstständigem und eigenverantwortlichem Lernen anzuleiten und sie dabei ihren individuellen Bedingungen entsprechend zu fordern und zu fördern. Neben dem Erwerb methodischer Kompetenzen erfahren die Kinder hier auch eine große Entwicklung in ihrer Sozialkompetenz. Die Lernenden lernen schrittweise und zunehmend mit immer größerer Selbstständigkeit, über ihre Tätigkeitsbereiche, Sozialform, Planung, und Durchführung und Auswertung ihres Lernens und Arbeitens zu entscheiden. Freiarbeit beinhaltet aber auch die Verpflichtung zur selbstständigen Arbeit und steht in einer Wechselbeziehung zur gebundenen schulischen Arbeit. FA bedeutet die Öffnung von Unterricht auf bestimmte Freiheiten hin, an deren Ziel das eigenverantwortliche Lernen steht.

Unser Freiarbeitskonzept besteht dabei aus drei Säulen: der fachgebundenen Freiarbeit mit Pflichtmaterialien, einem Wahlbereich verschiedener Fächer sowie Projekten, die in jeder Jahrgangsstufe stattfinden.

Fachgebundene Freiarbeit in den Jahrgangsstufen 5 & 6

Die Schülerinnen und Schüler arbeiten in den FA-Stunden, die als solche fest im Stundenplan verankert sind, 2 ½ Unterrichtseinheiten in der Woche selbstständig an Materialien für die Fächer Deutsch, Mathematik und Englisch. Die Lernenden wählen aus den in der Klasse bereitgestellten unterschiedlichen Materialien der verschiedenen Fächer das Übungsmaterial selbst aus, sie orientieren sich dabei jeweils an ihrem Arbeitsplan. Die dabei für die Schülerinnen und Schüler notwendig werdenden Entscheidungsprozesse (was, wieviel, wann, wo) erfordern, dass sie dazu befähigt werden, ihr Lernen selbst zu organisieren.

Die Freiheit eines Lernenden ist aber nicht grenzenlos, sondern endet an bestimmten von den Fachlehrern und Fachlehrerinnen gesetzten Bedingungen, die den Schüler und die Schülerin unterstützen sollen, die Fächer und verschiedene Materialien ausgewogen auszuwählen und zu bearbeiten. Dieses Kontingent an Pflichtmaterialien, das die Lernenden in einem festgelegten Zeitraum zu bearbeiten haben, ist auf einem Arbeitsplan für die einzelnen Fächer vermerkt. Weitere Materialien aus dem Wahlbereich, an denen sie frei arbeiten können, stehen den Lernenden zur Verfügung.

Durch die FA findet eine Öffnung des Fachunterrichts statt. Daher findet nicht etwa weniger Fachunterricht statt, sondern der Fachunterricht hat mit der FA eine andere, offenere und an den individuellen Interessen der Lernenden ausgerichtete Unterrichtsform gefunden. In der FA sind immer zwei Lehrerinnen und Lehrer anwesend, wobei eine/r davon der jeweilige Fachlehrer ist, sodass hier individuell auf die Lernenden eingegangen werden kann.

Das rotierende Prinzip der Freiarbeit in den Jahrgangsstufen 7 & 8

In den Jahrgangsstufen 7 & 8 findet FA nach einem zu Beginn des Schuljahres festgelegten System einmal in der Woche statt, wobei fast alle Fächer an der FA beteiligt sind. In dieser Unterrichtseinheit arbeiten die Lernenden im dafür vorhandenen Freiarbeitsraum entweder am aktuellen Projekt oder an selbst gewählten Materialien der verschiedenen Unterrichtsfächer. Im Laufe der Zeit verlagert sich die FA stärker auf eigenständige Projekte der Schülerinnen und Schüler, um ihre Kompetenzen in Bezug auf das selbstständige und eigenverantwortliche Lernen weiter zu fördern.

Methodentage und Projekte in den Jahrgangsstufen 5 bis 9

Um das selbstständige Lernen in Projektform vorzubereiten und den Lernenden die entsprechenden Methodenkompetenzen zu vermitteln, finden in den Jahrgangsstufe 5, 7 und 9 auf die jeweiligen Projekte angepasste Methodentage statt. So erlernen die Schülerinnen und Schüler in der Jgst. 5 beispielsweise die grundlegenden Regeln für gelingende Gruppenarbeiten sowie zur Recherche und Beschaffung von Literatur. In der Jahrgangsstufe 7 ist der Methodentag darauf ausgerichtet, Sachtexte selbst zu erschließen, freie Vorträge zu gestalten und diese mithilfe von digitalen Präsentationen angemessen zu unterstützen. Der Methodentag in der Jgst. 9 ist an das Thema der Projektwoche angepasst und vermittelt die für die einzelnen Fächer notwendigen Methodenkompetenzen.

 

Projekte in den Jgst. 5 bis 8

Bereits zu Beginn der Jgst. 5 beginnen die Lernenden mit kleineren Projekten, die eine weitere wichtige Säule des Freiarbeitsprinzips bilden und aus ein bis zwei Projekten im Halbjahr bestehen. Diese sind an bestimmte Fächer geknüpft bzw. finden in fächerverbindendem Arbeiten statt. Hier können die Lernenden eigene Interessensschwerpunkte zu den Themen bilden und entwickeln während der Projektarbeit ihre Teamfähigkeit und Selbstverantwortung sowie die Fähigkeit zu praxisorientiertem Arbeiten weiter. Die Projekte schließen mit einer öffentlichen Präsentation und/oder von den Lernenden erstellten Materialien ab.

 

Freiarbeit in der Jahrgangsstufe 9

Dem an Komplexität sich weiter entwickelnden Unterricht wird in der Jahrgangsstufe 9 Rechnung getragen, wenn die Lernenden zum Abschluss der Sekundarstufe I an einem Projekt zu einem festgelegten Thema arbeiten, das sich über eine ganze Woche erstreckt. Hier arbeiten die Schülerinnen und Schüler in drei verschiedenen Fächern zu einem Themenbereich. Die Projektwoche schließt mit einer öffentlichen Präsentation, in der die Lernenden ihre Arbeitsweisen sowie ihre Projektergebnisse der Öffentlichkeit vorstellen.

Ihre Ansprechpartner an unserer Schule:

Frau Julia Dember, Frau Chantal Kunkel (Koordination der Freiarbeit der Jgst. 5-9)

Frau Sabine Wollny (Koordination der Freiarbeit der Jgst. 10)

Herr Dr. Thomas Giebisch (Schulleitung)

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